Weidenspaß

Zwischen November-März schneide ich unsere Weiden und verkaufe dann auch gerne starke Ruten oder Steckhölzer für Weidenbauten oder Steckhölzer. Meldet Euch gern bei Bedarf.

5 Kopfweiden der Sorte Salix viminalis und 1 Dotterweide (Salix alba vitellina) liefern kräftige, bis zu 3m lange Ruten für Weidenbauten.

Zartere Ruten die sich gut zum Flechten verwenden lassen wachsen an der Purpurweide (Salix Purpurea), der amerikanischen Weide (Salix americana), Orangen-Weide (Salix neotricha) und der Reifweiden (Salix daphnoides).

Dieser Weidenbestand muss allerdings noch ein paar Jahre älter werden um eine vernünftige Anzahl an Ruten zu produzieren ;-)

Weidenbauten und mehr

Ich weiß nicht mehr genau wie, aber vor ein paar Jahren bin ich auf das Buch "Naturbauten aus lebenden Gehölzen" (siehe unten) gestoßen und habe es gleich verschlungen. Der Gedanke, aus jungen Bäumen oder Weidenruten richtige Bauwerke wachsen zu lassen, hat mich total fasziniert. Seitdem versuche ich  mich an diversen kleineren Projekten und habe täglich neue Ideen, was ich noch alles wachsen lassen könnte.

 

Die Weide ist ein solches Wuchswunder, bietet unzähligem Kleingetier Unterschlupf und Lebensraum und im Frühjahr sind die Kätzchen wichtige erste Bienenweide. Sie sollte als "Baumaterial" viel öfter zum Einsatz kommen!

Im eigenen Garten muss man natürlich im Blick behalten, dass die Weide dem Boden einiges an Feuchtigkeit entzieht und dass sie nahestehenden Bäumen und anderen Pflanzen dadurch "schaden" könnte. Auf einem sehr feuchten Grundstück kann dies allerdings sehr hilfreich sein und durch wenige neu gepflanzte Weiden lässt sich der Boden effektiv und absolut ökologisch vertretbar entwässern.

 

Wer an seinem Weidenbauwerk auf lange Sicht ganz viel Freude haben möchte, muss  etwas dafür tun. Sich selbst überlassen, wachsen die Weiden "in den Himmel" und werden unten verkahlen. Der jährliche Austrieb der Weidenbauten muss durch regelmäßigen Schnitt oder durch Einflechten im Zaum gehalten werden, was allerdings eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist:-). Nur deshalb habe ich solchen Spaß daran. Wie langweilig wäre es, würde man einmal etwas aufbauen und müsste sich dann jahrelang ein unveränderliches Objekt anschauen!

Besonders weil die Weide allein in einem Jahr so kräftig austreibt, kann man mit dem Austrieb stetig weiterbauen oder umbauen und kann in jedem Winter neue Ruten ernten für weitere tolle Objekte.

 

In unserem Garten fehlt es leider an alten, großen Bäumen, die sich als Kletterbaum oder als Baumhausbaum eignen würden. Mit der Weide lassen sich in wenigen Jahren tolle Alternativen schaffen.

Ich gebe zu, ich bin verliebt! :-)



Eine Brücke zwischen Spielturm und Weidenlaube

Unsere inzwischen 6 jährigen Weidenlaube hat in diesem Winter (2016/2017) eine 1. Etage bekommen. 5 Pfosten geben zusätzlich Halt für die Plattform die wir auf das Dach der Laube "gezimmert" haben. Eine Brücke verbindet nun den Spielturm mit diesem neuen Spielzimmer/Ausguck/Baumhaus :-)

Im Sommer, wenn die Weidenruten dicht belaubt sind, fühlt man sich dort oben wie in einem Baumhaus :-)

Und nur 5 Monate später sieht es so aus...

Brücke rauf...

Brücke runter...

Ein paar Monate später ist alles Grün

Schon kann man sich hier gut verstecken :-)

Die Weidenschnecke

Unsere Weidenschnecke ist ein kleines rundes Versteck das ich aus etwa 0,5m - 1m hohen Weidenruten senkrecht gesteckt habe. Inzwischen kann ich die neuen Austriebe waagerecht bzw. diagonal einflechten. Hier ist der Eingang zu sehen und nach links öffnet sich dann ein kleines Rondel das einen Durchmesser von 1,5m hat.

Weidenpferd - ein geflochtenes Reittier zum Anwachsen und weiter wachsen

Eigentlich ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um Weidenruten für lebende Bauten zu schneiden und zu pflanzen, aber ich bin nicht geduldig genug, um mit diesem Projekt bis zum Winter bzw. nächstem Frühjahr zu warten. So ein "lebendes" Weidentier zu flechten und zu pflanzen habe ich schon so lange vor und jetzt musste es mal losgehen!

4 Bündel zu je 6-8 Ruten habe ich zunächst als die 4 Beine in diesen großen Pflanzcontainer gesetzt und die Erde ringsum aufgefüllt. Dann habe ich die Ruten kreuz und quer zu einem Pferderücken und dem Hals geflochten und die wichtigsten Kreuzungspunkte mit Kabelbindern fixiert. Diese werden später von der Weide umwachsen und schaden dem Gewächs dabei nicht weiter.

Gut gewässert - und das heisst im Sommer täglich - werden die Ruten bald austreiben und im Winter kann man dann aus dem Austrieb wohl schon einen Kopf für das Reittier formen.

In den Container habe ich das Geflecht gesetzt, weil ich zu Anfang noch nicht wusste, wo ich es im Garten platzieren will und auch, weil ich es so - den Container auf einen kleinen Tisch gestellt - bequemer fertigen konnte. 

Das ist inzwischen 9 Jahre her und das Weidenpferd ist wieder "ausgezogen". Dafür haben sich andere tolle Bauten entwickelt :-)<< Neues Textfeld >>

Gefällte Korkenzieherweide wird zum wachsenden Kletter-Tippi

Unsere 3-stämmige Korkenzieherweide haben wir gefällt, da sie doch recht dicht an der Grundstücksgrenze stand und ihre Wurzeln die Leitungen des Nachbarn zu beschädigen drohten.

Nun hatte ich zuvor gelesen, dass auch dickere Weidenstämme in der Erde wieder bewurzeln können (in ein ausreichend tiefes Loch gepflanzt - wir haben ca. 50cm tief gebuddelt).

So haben wir die schöne Weide nun zu einem Kletter-Tippe "recycelt", dass ausserdem als Fußballtor und Kuschelhöhle herhalten kann. Nach ausgiebigem Wässern in den letzten Wochen sind tatsächlich die ersten Austriebe zu sehen :-)

 

Inzwischen steht an dieser Stelle unser Spielturm. Leider ist einer der dicken Stämme eingetrocknet und die anderen 2 sind nur bis auf eine Höhe von etwa 1,5m grün geblieben (wir waren in den ersten 2 Jahren nicht konsequemt genug mit dem Wässern). Sie sind jetzt teil des Spielturms, den ich nochmal im Detail fotografieren werde mit allen Weiden, die seit dem dazu gepflanzt wurden.

Schaukelgestell im Weidenmantel

Ein älteres Schaukelgerüst haben wir in lange Weidenruten "eingewickelt" und haben an die eine Stirnseite einen kleinen Erker geflochten, der als Fußballtor, Verstecknische oder (in 2-3 Jahren) als Klettergerüst genutzt werden kann.

In wenigen Jahren wird hier ein schattenspendendes Dach für die Schaukel wachsen und mit dem jährlichen Zuwachs kann beliebig weitergebaut werden.

Weidenzelt - diagonal geflochten

Dieses diagonal geflochtene Weidenzelt entstand im Garten einer Freundin innerhalb von ca. 2 Stunden. Grün belaubt wird es im kommenden Frühjahr/Sommer sein, aber schon jetzt kann es bespielt werden. Wenn es gut gepflegt und zu Anfang regelmäßig gegossen wird, können kleinere Kinder schon in etwa 3 Jahren daran klettern.

Die Kreuzungspunkte der Ruten wurden alle mit Draht fest verbunden.

Den Eingang habe ich mit 2 Dotterweidenstangen besonders hervorgehoben. Im Winter leuchten die Zweige dieser Weide besonder gelb-orange :-)

Weitere Weidenprojekte...

..., die inzwischen schon etwas erwachsener aussehen als auf diesen Bilder hier.

Dieser (hier noch recht "magere") Bogen ist inzwischen schon viel grüner und stabiler und aktuellere Bilder wird es hier bald zu sehen geben. Um einen alten Baumstumpf ist eine kleine 1-Sitz-Laube entstanden und ganz frisch habe ich gerade Korkenzieherweidenäste gepflanzt die zu einer lebenden Wendeltreppe wachsen sollen. Wer es nicht glaubt muss einfach immer mal wieder vorbei schauen ;-)

 

(Ganz unten auf dieser Seite habe ich übrigens einige Bücher aufgeführt die ich zu diesem Thema verschlungen und durch die ich viele hilfreiche Tipps und Ideen erhalten habe)

Nachdem die frischen Weidenruten, die in den Bündeln enthalten waren nicht angewachsen sind und alles nach einem Jahr recht wackelig wurde, habe ich vor jedes Bündel 2 lange frische Ruten gesteckt und diese (sich überkreuzend) um die Bündel gewunden. Sie haben schon prima ausgetrieben, werden mit jedem Jahr dicker und stabiler und werden mit der Zeit an den Kreuzungsstellen miteinander verwachsen. Die trockenen Äste in der Mitte dürfen dann mit der Zeit gern brüchig werden, da letztendlich die 2 wachsenden Ruten und ihr neuer Austrieb den Bogen bilden werden.



Aus dem Bogen wächst inzwischen ein weiterer Bogen zu einer unserer Kopfweiden
Weidenbogen und dahinter die Weidenlaube, die als nächstes beschrieben wird...

Unsere Weidenlaube

Kein sehr gutes Foto, aber trotz Nieselregen wollte ich kurz zeigen, was gestern (März 2012) in 2 Std. "Arbeit" entstanden ist. Unsere neue, noch ausbaufähige Weidenlaube. Das Dach wird in diesem Sommer wachsen und ich werde noch einige zusätzliche Ruten dazwischensetzen, um das Geflecht noch dichter zu machen. Das Material von gestern hat nur hierfür gereicht. Ich werde die Fortschritte hier zeigen und dieses Foto bald durch ein schöneres ersetzen ;-)

Inzwischen (Juli 2013) wird die Laube schon emsig bespielt.

frisch "frisiert" im Juni 2016 - nach oben dürfen die neuen Ruten schön lang werden damit ich im Winter ordentlich ernten kann. An den Seiten habe ich die längsten Ruten eingeflochten und den Rest mit der Heckenschere getrimmt.

Aus 3 Hainbuchensämlingen entsteht hier eine kleine Laube.

Ich leite die seitlichen Austriebe waagerecht im Halbkreis und wenn die Haupttriebe die gewünschte Höhe erreicht haben, führe ich sie oben zu einem Dach zusammen.

Es soll auch eine Sitzfläche wachsen aber zunächst steht mal der Stuhl dort als "Platzhalter" ;-)

 

Vielleicht mache ich es aber auch ganz anders und lasse die Zweige in die Mitte und aussen herum, kreuz und quer wachsen um einen Kletterturm für unseren Junior entstehen zu lassen...

Wenn er so in 6 Jahren im Kletteralter ist, dürfte das Gerüst schon stark genug für ihn sein.

Die kleine Buchenlaube 2013
2015 mit eingebauter kleiner Sitzbank

Um diesen Baumstumpf habe ich frische Ruten zu einer kleinen 1-Sitz-Laube gesteckt und verflochten. Das war im Jahr 2006 und inzwischen ist einiges an Zuwachs dazugekommen.

Ein paar Buchtipps:

Hier wird "nur" mit Weidenruten gebaut:

"Mit Weiden bauen" von Jon Warnes

"Lebende Weidengeflechte im Garten" von Vibe Gro

 

Hier wirds schon ein bisschen spannender... finde ich:

" Wir pflanzen eine Laube - Bauen mit lebenden Gehölzen" von Hermann Fritz Block

 

Ein Buch über die Nutzung von Baumsämlingen wie z.B. Buche, Ahorn, Esche und Birke um durch die Verwachsungskraft dieser Gehölze tolle Bauwerke aber auch Möbel wie Stühle und Bänke wachsen zu lassen.

 

"Naturbauten aus lebenden Gehölzen" von Konstantin Kirsch

Das regt ungemein die Fantasie an! ;-)